Hallo Schülerinnen und Schüler. Wie ihr merkt, beschäftigen wir uns heute mit der Frage, warum die EU eigentlich zwei Hauptstädte hat und ob nicht nur eine Hauptstadt die bessere Lösung wäre.
Und da sind wir auch schon Mitten im Problem: die EU hat keine richtigen Hauptstädte. Wir kennen alle die beiden Städte, mit der man die EU als erstes in Verbindung bringt: da haben wir zum einen Straßburg in Frankreich und zum anderen Brüssel in Belgien.
In Brüssel liegen die wichtigsten EU-Institute, wie die Kommission oder der Rat der EU. Deshalb wird die Stadt als Hauptstadt der EU angesehen. In Straßburg liegt der offizielle Sitz des Europäischen Parlaments. Aber warum ist das so? 1957 bei der Gründung der EU (damals nicht zu vergleichen mit heute) wollte niemand eines der größeren Länder zum Machtzentrum bestimmen, sondern eine Verteilung der politischen Organe. Deshalb pendelten alle vier Wochen die Politiker der EU, weshalb man es auch „Das pendelnde Parlament“ nennt.
Die Existenz von zwei Hauptsitzen macht die Situation ziemlich kompliziert und auf den ersten Blick unübersichtlich. Man ist breiträumiger verteilt, was eigentlich nur helfen kann, die EU weiträumig zu vertreten und mehr Menschen zu erreichen. Allerdings ist diese Situation ziemlich teuer. Es werden jährlich Millionen an Geldern regelrecht verschwendet, nur um ein ganzes Parlament durch Europa ziehen zu lassen. Viele Menschen und Politiker in der EU sehen dies genauso und wollen eine Änderung, doch es gibt ein Problem: alle Länder müssten einstimmig dafür stimmen, das Brüssel die alleinige Hauptstadt der EU sein solle. Damit ist jedoch Frankreich aus verständlichen Gründen nicht einverstanden, weil sich das Land das Prestige mit Straßburg als Sitz des Europaparlamentes nicht entgehen lassen will.
Das war die erste Europafrage. Und wie seht ihr das eigentlich? Lasst es uns in den Kommentaren wissen.